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Transkriptionsprojekt: Alfred Abenhausen – ein Kind seiner Zeit

Abenhausen verfasste 1930 eine handschriftliche Familienchronik, die bei seinen Urgroßeltern einsetzte und bei seiner eigenen Familie endete.

Abenhausens Studentenverbindung: die Bonner Burschenschaft Frankonia

Ãœber sich schrieb er in der dritten Person: »Er widmete sich dem Studium der Medicin und studierte im 1. Semester in Berlin. Am 1. April machte er die Huldigungsfahrt der deutschen Studenten nach Friedrichsruhe zu Bismarck’s 80. Geburtstage mit. Dort lernte er die Mitglieder der Bonner Burschenschaft Frankonia, an die er durch den Hausarzt der Familie, einen alten Franken Dr. Karow empfohlen war, kennen und wurde aktiv.

Im Sommer 1895 kam er nach Bonn und feierte das 50jährige Stiftungsfest der Frankonia mit, zu dem auch seine Mutter und Schwester gekommen waren. Im Winter 95/96 hatte er seine erste Mensur, der später sechs andere folgten. Fünfmal paukte er aus, zweimal wurde er abgestochen. Nach drei sehr fröhlich in Bonn verlebten Semestern bestand er am 30. Juli 1896 das Physikum mit gut, nur in Physiologie rasselte er und machte das Fach im nächsten Semester mit gut in Berlin nach, wo er sein fünftes Semester verbrachte. Das 6. Semester studierte er wieder in Bonn, ging dann für 4 Semester nach Marburg, wo er als Verkehrsgast der Burschenschaft Alemannia schöne Zeiten verlebte. […]

Am 26. Februar bestand er cum laude das Doctorexamen, nachdem er schon vorher die Doctorarbeit über Tubercelbacillen in der Marburger Marktbutter und Margarine beendet hatte. […] Ostern feierte er in Berlin und kam im Mai 1900 auf Empfehlung beim Norddeutschen Lloyd in Bremen als Schiffsarzt an.

Alfred Abenhausen als Schiffsarzt, ca. 1901 (BBWA N6/26)

Seine erste Reise ging mit Dampfer Bremen nach New-York. Zwei und ein halbes Jahr blieb er beim Lloyd und kam dabei nach Brasilien, Argentinien, Nord Amerika, Japan, China, Nord Afrika und Australien. Seine Erlebnisse auf diesen Reisen hat er an anderer Stelle ausführlich beschrieben. […]

Im Jahre 1907 machte er als Schiffsarzt auf der „Eleonore Woermann” eine interessante Reise nach Kamerun und erhielt von dem Grossherzog von Mecklenburg Schwerin und dem Erbgroßherzog von Strelitz, die die ganze Reise mitgemacht hatten, deren Photographien mit eigenhändiger Unterschrift.«

Mittlerweile wurden alle 57 Briefe transkribiert, auch die erwähnten Reisetagebücher sind fast fertig. Das Transkript der Chronik besorgte L. Germelmann.

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