Netzwerk, Wirtschaftsgeschichte
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Tag des offenen Denkmals 2015

Schöneweide an der Spree (Foto: BBWA)

Handwerk, Technik, Industrie

Industrieproduktion (Foto: BBWA)Der Tag des offenen Denkmals führt jährlich die Interessierten zu den Zeugen der Vergangenheit, in diesem Jahr unter dem Motto „Handwerk, Technik, Industrie“ u.a. zu Bauten der Industriekultur Berlins in Schöneweide. Es sollen die baulichen, technischen und architektonischen Leistungen der vorangehenden Generationen in Erinnerung gebracht und dieses Erbe nicht nur bewahrt, sondern auch lebendig gemacht werden.

Die Zeugnisse der Berliner Industrie- und Wirtschaftsgeschichte stehen häufig leer oder werden anders genutzt – als Wohnung, Büro, Atelier oder Probenraum. Einige Industrie- und Werkstattgebäude werden allerdings noch heute nach ihrer ursprünglichen Bestimmung genutzt.

Schöneweide

Luftaufnahme von Schöneweide

Zum Auftakt des diesjährigen Tags des offenen Denkmals soll es um die Voraussetzungen gehen, unter denen denkmalgeschützte Gebäude den Anforderungen an heutige handwerkliche und industrielle Produktion gerecht werden können. Darüber hinaus geht es um den Wissenstransfer von Mensch zu Mensch, also um die Frage, wie das handwerkliche Know-how erhalten und weitergeben werden kann – auch um Denkmale für die Nachwelt erhalten zu können.

Hierzu laden die Industrie- und Handwerkskammer und die Handwerkskammer Berlin zur gemeinsamen Diskussion in den Industriesalon Schöneweide ein.

Denkmalinteressierte Bürgerinnen und Bürger sind ebenso wie Vertreterinnen und Vertreter aus Industrie, Handwerk, Politik und Verwaltung eingeladen, sich zum Auftakt des diesjährigen Denkmaltags an dieser Diskussion zu beteiligen und die vielfältigen Angebote zur Information über die Denkmale zu nutzen.

Veranstaltungstermin

Datum: 12.09.2015
Uhrzeit: 12 Uhr
Veranstaltungsort:
Industriesalon Schöneweide
Reinbeckstraße 9
12459 Berlin

Veranstaltungsdauer: 2 Stunden
um Anmeldung wird gebeten: cornelia.schneider@berlin.ihk.de

Programm der Eröffnungsveranstaltung am 12. September

12.00 Uhr Begrüßung

Guido Beermann (Staatssekretär für Wirtschaft, Technologie und Forschung)
Melanie Bähr (Stellvertretende Hauptgeschäftsführerin der IHK Berlin)
Prof. Dr. Jörg Haspel (Landeskonservator Berlin)

12.30 Uhr TALK Denkmalschutz und Produktion – Anforderungen und Möglichkeiten

Dr. Bernhard Haaß (Leiter des Arbeitskreises Bauleitplanung der IHK Berlin)
Rainer Hölmer (Bezirksstadtrat des Bezirks Treptow-Köpenick)
Dr. Jost-Peter Kania (Leiter Weiterbildung und Projekte, Handwerkskammer Berlin)
Prof. Dr. Matthias Knaut (Vizepräsident Forschung der HTW Berlin)
Moderation Jochen Brückmann ( Bereichsleiter Infrastruktur und Stadtentwicklung der IHK Berlin)

Fachkundliche Führungen

Gesonderte Anmeldung, s. Flyer

Die Industriekultur von Schöneweide

Führung auf dem Gelände (Foto: W. Müller)Im Anschluss an die Erö¬ffnungsveranstaltung wird eine Entdeckungstour auf den Spuren Emil Rathenaus angeboten. Eine rund zweieinhalbstündigen Tour zeigt Hallen so groß wie Kathedralen, einen Turm, der sein Geheimnis preis gibt, Lastkräne, Kraftwerke und Drehscheiben. Die Tour folgt den Spuren der bedeutenden Industriegeschichte von Schöneweide und führt zu den neuen Nutzern der alten Industriegebäude.

Handwerk im Denkmal – Skulpturengießerei Knaak

Industrieproduktion um 1930 (Foto: BBWA)

Industrieproduktion um 1930 (Foto: BBWA)

Die Skulpturengießerei Knaak hat sich seit Herbst 2013 im denkmalgeschützten ehemaligen Abspannwerk am Standort in der Schöneweider Wilhelminenhofstraße eingerichtet. Im 1933 nach dem Entwurf von Hans Heiner Müller errichteten Gebäude werden heute Skulpturen aus Bronze, Aluminium und Beton gegossen sowie Modelle und Formen gebaut. Man erhält die Möglichkeit, sich sowohl einen lebendigen Eindruck von der Arbeit einer Gießerei zu verscha¬ffen als auch Einblicke in den handwerklichen Alltag in einem denkmalgeschützten Gebäude zu gewinnen.

Industrie im Denkmal – Knorr-Bremse Berlin

Luftaufnahme von SchöneweideDie Werkzeugmaschinenfabrik Carl Hasse & Wrede GmbH, die seit 1939 zu Knorr-Bremse gehörte, errichtete zwischen 1940 und 1942 in Marzahn neue Gebäude. Mit deren Ausführung beauftragt war eine Baugruppe unter Leitung von Albert Speer. Die streng symmetrische und sachliche Gestaltung des Hauptgebäudes mit Werkhalle sowie mehrerer Werkstattgebäude ist von monumentalen Architekturformen beherrscht. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Werkhalle und Produktionsanlagen demontiert und in die Sowjetunion verbracht. Am historischen Ort in den nach der Wende wieder aufgebauten und sanierten denkmalgeschützten Gebäuden produziert heute eine hochmoderne Fabrikationsstätte der Knorr-Bremse AG Bremssysteme für Schienenfahrzeuge.

Funkhaus per Schiff erkunden – Vom Industriesalon zu den Studios in der Nalepastraße

Im Anschluss an die Erö¬ffnungsveranstaltung wird eine kleine Spreereise vom nahegelegenen Anleger „Am Kaisersteg“ zu den Studios in der Nalepastraße aufbrechenangebiten (bereits ausgebucht). Vom Wasser aus wird die Industriearchitektur Schöneweides erlebbar. Die Fahrt führt zum neu entstandenen Heimathafen der Reederei Riedel. Hier bettet sich moderne Architektur in die Kulisse Schöneweides und die benachbarten Studios des ehemaligen Funkhauses Berlin in der Nalepastraße ein.

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