Alle Artikel mit dem Schlagwort: Pankow

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Zwischen Wilhelmsruh und Französisch Buchholz

Wenn man Pankow beschreiben will, kann man trocken sagen: “Der 1920 geschaffene Berliner Bezirk Pankow gliedert sich in die Ortsteile Blankenburg, Blankenfelde, Buch, Buchholz, Heinersdorf, Karow sowie Niederschönhausen, Rosenthal und Wilhelmsruh”. Einige Ortstiele aber sind – gar nicht trocken – Stätten intensivster Produktion und bemerkenswerten Gewerbfleißes gewesen.

Pankow – ein Dorf wird zum Fabrikstandort

Pankow war bis Mitte des 19. Jahrhunderts ein Dorf nördlich von Berlin. Die Pankower Kirche – erbaut um 1230 – und Ackerbürgerhäuser prägten das Bild der Siedlung. Im 17. Jahrhundert bauten die Hohenzollern das Schloss Schönhausen. Seit dem 18. Jahrhundert gab es in Pankow viele Windmühlen. Im Ortsteil Buchholz siedelten sich Hugenotten an.

Der Große Kurfürst empfängt die Refugierten (aus Der Bär 1886)

Willkommen, Flüchtlinge!

Wirtschaftlicher Ursprung von Französisch Buchholz Dass Asyl ursprünglich eine rein positive Bedeutung hat, beweisen dreihundert Jahre Zusammenwachsen mit den Hugenotten aus Frankreich. Obwohl noch Verbündeter von Ludwig XIV schuf der Kurfürst Georg Wilhelm, genannt der Große, mit dem Edikt von Potsdam vom 29.10.1685 die Grundlage für die Anwerbung französischer Refugiées.

„Zum Pankgrafen“ ins Jrüne

Pankow am Stadtrand der Stadt lud die geplagten Städter zur Erholung ins Grüne. Eine der Gaststätten war der „Pankgraf” mit 4.000 Plätzen im Biergarten und zeitweilig sogar einer Badestelle. Die Vereinigung der Pankgrafschaft von 1381 hatte hier in der Schlossstraße 6 zeitweilig ihren Sitz, vor allem nahmen aber die Ausflügler hier Platz.