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Ausstellung zur DDR-Mittelstandspolitik gegen Unternehmer in Pankow

Das Museum Pankow verlängert seine Ausstellung „Kein Mensch kennt dieses Versteck. Die Flucht der Unternehmerfamilie Schoening aus der DDR. bis zum 10. September. Ein einzigartiger Dokumentenfund in der Unternehmervilla, versteckt 1955 unmittelbar vor der Flucht, ermöglichte die Darstellung dieses Fallbeispiels aus Pankow.

Im Text des Museums heißt es: „Die Ausstellung thematisiert die Familien- und Fluchtgeschichte und erinnert an die Verdrängungspolitik der DDR gegenüber Inhabern privater Industrie- und Handwerksbetriebe. Sie verweist damit auf eine der Ursachen für die Massenflucht aus der DDR vor dem Mauerbau 1961.“

Im Wirtschaftsarchiv finden sich im Bestand der IHK-Mitgliedsakten ebenfalls zahlreiche Hinweise und Dokumente zu den unterdrückten wirtschaftlichen Gehversuchen einzelner Unternehmen in Ost-Berlin in der Wiederaufbauzeit unmittelbar nach dem Ende des Krieges. Einen derartig dichten und auch Einblick in die Gefühls- und Gedankenwelt der verdrängten Unternehmer gebenden Quellenfund, wie er in Pankow zu besichtigen ist, kann man nur als Glücksfall bezeichnen.

Seit Eröffnung der Ausstellung hat es bereits zahlreiche begleitende Veranstaltungen gegeben. So lieferte das Zeitzeugengespräch mit dem Theologen und Philosophen Richard Schröder Erinnerungen an die Angst seines Vaters Dr. Gideon Schröder vor den Einschüchterungsmaßnahmen der Wirtschaftsverwaltung und der Finanzbehörden, denen der als Apotheker ausgesetzt war. Die Vorträge von Frank Ebbinghaus und Matthias Roch zeigten die Motive und Methoden der Verdrängungspolitik der DDR gegenüber den Inhabern privater Betriebe den 1950er und 1960er Jahren sowie Fallzahlen erzwungener Geschäftsaufgaben in Pankow.

Museum Pankow
Ausstellungshalle
Prenzlauer Allee 227/228
10405 Berlin
Weblink zur Ausstellung

Bilder: Museum Pankow

Faltblatt zur Ausstellung (Museum Pankow)

Faltblatt zur Ausstellung (Museum Pankow)

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