Alle Artikel mit dem Schlagwort: Berlin-Mitte

Fischerei mitten in Berlin

Fischerei mitten in Berlin? Aber ja: Wo heute sechs 21-stöckige Plattenbauten die Fischerinsekl markieren, im alten südöstlichen Cölln, saßen früher die Fischer- und Schifferfamilien und betrieben den Fischmarkt. Mit der Errichtung der Fischerbrücke 1683 wurden die Fischmärkte von Berlin und Cölln verbunden, wuchsen aber erst zusammen, als 1699 die Erlaubnis für feste Buden und Stände erteilt wurde. Mit der Regulierung der Spree kamen andere Handwerker hinzu, die das Viertel veränderten.

Schwartzkopff im Feuerland

Bald wird es “Schwartzkopffstraße” heißen, wenn die Presse ein Synonym für den Bundesnachrichtendienst benutzt, und nicht mehr “Pullach”, wo der Dienst noch seinen Sitz hat. Die neue Zentrale an der Chausseestraße soll dieses Jahr noch fertig werden, hat aber schon heute seinen Spitznamen im gewohnt scharfzüngigen Hauptstadtjargon: “Umzugskiste”. Die Gegend hieß nach Berliner Schnauze früher einmal “Feuerland”.

Unserm Herrn Direktor Reinhold Wilcke

Glückwunschbriefe, Jubelkarten und vor allem Gratulationstelegramme erhielt Reinhold Wilcke zu seinem 75. Geburtstag am 23. Juli 1941, den er nur um zwei Wochen überlebte. Die Grußadressen, die nun mit Dokumenten und Fotografien dem Berlin-Brandenburgischen Wirtschaftsarchiv übergeben wurden, zeichnen das Bild eines „menschlichen Managers“, eines Geschäftsführers und Prokuristen, der bei der Belegschaft seines Unternehmens beliebt war und dem die leitenden Angestellten schon zum 52. Geburtstag 1918 ein kalligraphisches Kunstwerk überreichten – aber ohne Geschenk; stattdessen überwiesen sie eine Summe an das Kriegsblindenheim in der Bellevuestraße.

Kaufhaus Rudolph Hertzog

Rudolph Hertzog eröffnete 1839 in der Breiten Straße in der Nähe des Stadtschlosses eine „Manufactur-Waaren-Handlung“, aus der das größte Kaufhaus Berlins werden sollte. Das Kleider- und Möbelgeschäft bot „Cattunen, Damasten, Ginghams, Thybets, Merinos, Mousselins de Laine, Mull, Gaze, Englischen Köper und Hemdenflanell, Reiferöcke und dazu eine Auswahl an Trauerartikeln in jedem Genre“ an – und dies zu „soliden, festen Preisen“, auf die sich die Kunden verlassen konnten. Das war ein keineswegs alltägliches Angebot und verhalf dem Kaufhaus schnell zu wirtschaftlichem Erfolg.

Jungfernbrücke und Oberwasserstraße 10 (schon ohne Fenster kurz vor dem Abbrau 1922), Sammlung von Gert Lehnhardt

Unterwasser- und Oberwasserstraße

Lichtbildabend der Landesgeschichtlichen Vereinigung für die Mark Brandenburg Um die Kenntnis des Stadtkerns zu vertiefen, veranstaltet das Bürgerforum Berlin seit dem Februar 2012 Lichtbilderabende zum Berliner Stadtkern. An jedem der am vierten Mittwoch eines jeden Monats – außer im Juli und Dezember – stattfindenden Abende steht eine Gasse, eine Straße oder ein Platz des Stadtkerns im Mittelpunkt. Die Lichtbilderabende bringen erstmals alle relevanten Kartenausschnitte und alle bislang bekannten Lichtbilder zum jeweiligen Ort zusammen.