Der Zirkus – für manchen eine Erinnerung an die Kindheitstage, das Staunen in den leuchtenden Augen der eigenen Kinder und Enkel. Für viele andere ein Lebensinhalt, der nicht nur mit Glanz und Attraktionen lockt, sondern auch ein etwas anderes (und doch so vertrautes) Leben hinter den Kulissen führt.

Geburten und Taufen, Hochzeiten, Beisetzungen und Gedenkveranstaltungen gehören ebenso zum Zirkusleben wie Schulaufgaben, Proben, geselliges Beisammensein. Auch im Zirkauswagen will der Haushalt geführt sein, Zelte und Utensilien gewartet und erneuert werden. Die Tiere sind nicht nur ein Publikumsmagnet für die Manege, sie müssen bewegt, trainiert, gepflegt und beschäftigt werden.

Der Bildbestand aus dem Nachlass des Pfarrers und Zirkusliebhabers Martin Schaaff umfasst ein Kaleidoskop von Momentaufnahmen. Freilichtauftritte in schwindelnder Höhe zwischen Kriegsruinen, herausragende Akrobatik, atemraubende Artistik, anspruchsvolle Tierdressur, begnadete Künstler und Monumentalaufführungen. Neben kleinen Stars und großen Namen geben sich Nachwuchskünstler und Exoten ein Stelldichein.

Kleine Familienzirkusse werden genauso bedacht wie die ganz Großen ihrer Zunft. Von der Kleinstmanege bis zum 5-Manegen-Zelt, dem jüngsten Familienzuwachs bis zum Berufsjubiläum über Werbekampagnen, Schülerwettbewerbe und Sondertransporte für sprechende Elefanten.

Das Bildmaterial umfasst in einer Zeitreise vom ausgehenden 19. Jahrhundert bis in die Jetztzeit die verschiedensten Aspekte des Zirkuslebens. Postkarten, Dokumente, Plakate, Fotos, Zeitungsartikel und Negative.

Um dieses umfangreiche Material in eine präsentable Form zu bringen, bedarf es zahlreicher helfender Hände. Wie schon beim Digitalisierungsprojekt des Bildbestandes der Philipp Holzmann AG steht uns für diesen Kraftakt wieder die Faktura gGmbH zur Seite.

Die ersten 6.378 Datensätze sind nun in der Deutschen Digitalen Bibliothek abrufbar. In den nächsten Monaten werden diese mit zahlreichen Bildern hinterlegt. Bis zum Jahresende soll dieser Bestand in seiner ganzen Pracht online recherchierbar sein.

Es gibt noch viel zu tun…

Text: Kendra Rix