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BBWA legt Jahresbericht 2020 vor

Der Jahresbericht 2020 ist erschienen und berichtet über die Arbeit und Aktivitäten des Wirtschaftsarchivs. Den Schwerpunkt bilden das Circus-Busch-Projekt und der Aufbau des Archivs des Ziegeleiparks Mildenberg. Klar, Corona kommt auch vor, nicht nur im Vorwort unserer stellvertretenden Vorsitzenden.

Jahresbericht 2020

Liebe Mitglieder, Freunde und Förderer des Berlin-Brandenburgischen Wirtschaftsarchivs,

seit einem Jahr leben wir mit der Pandemie. Das Coronavirus hat unser Leben verändert. Das gilt nicht nur im Privaten – auch beruflich hat es uns auf vielen Ebenen vor völlig neue Herausforderungen gestellt.

Natürlich mussten wir uns auch im BBWA auf die neue Situation einstellen. Können Sie sich das Archiv im Home-Office vorstellen? Zwar hat ein beachtlicher Anteil der Archivarbeit seit langem mit digitalen Daten zu tun. Doch nun musste der Mix aus
Digitalem und Analogem arbeitsorganisatorisch an die pandemiebedingten Gegebenheiten eines Lockdowns angepasst werden.

Zunächst im April und dann ab November wurde die Arbeit im Archiv so organisiert, dass in der Geschäftsstelle immer nur ein Arbeitsplatz besetzt war. Das bedeutet, dass Einzelne auch am Samstag oder Sonntag vor Ort gewesen sind. Hier gilt der Dank
dem Team im Wirtschaftsarchiv, das große Einsatzbereitschaft und viel Engagement gezeigt hat, um flexibel auf die Krise zu reagieren. So können wir auch im Jahresbericht des Pandemie-Jahres 2020 beeindruckende Ergebnisse präsentieren:

Sämtliche Arbeitsgebiete im BBWA wurden unter die Lupe genommen, modifiziert und – soweit es möglich war – aufrechterhalten: Archivberatung und Archivaufbau für Unternehmen in unserer Region, pressewirksame Industriespaziergänge und Radtouren mit Abstand, Veröffentlichungen, Praktika bzw. Ausbildung von Studierenden und Auszubildenden und vieles mehr. Andere Vorhaben mussten verschoben werden oder konnten nicht stattfinden, wie Ausstellungen oder der beliebte Industriekulturabend mit Vorträgen und persönlicher Begegnung. Trugen die Umstände vielleicht auch dazu bei, dass neue Bestände ins Archiv übernommen werden konnten? Neu und willkommen im BBWA sind u.a. die Berliner Börse, die Handwerksrolle der Berliner Handwerkskammer 1902-2002 oder Dokumente zur
Berufsausbildung in Berlin (Ost) 1952-1989.

Die Erschließung erstreckte sich in erster Linie auf die Sammlungsbereiche. Wir mussten bei der akuten Neuplanung für Homeoffice-taugliche Arbeitspakete plötzlich mit anderen Augen auf Bestände wie die Briefkopfsammlung, die Postkartensammlung oder die Werbemittelsammlung schauen, um trotz der pandemiebedingten Einschränkungen im Archiv voranzukommen. Somit können nun sehenswerte Einzelstücke recherchiert und bei Bedarf mühelos ins Licht gerückt werden.

Die Nutzung der Bestände war ein Thema für sich. Wie in anderen Archiven und Bibliotheken auch musste der Benutzerraum für Besucher leider geschlossen bleiben. Dafür kletterte die Zahl der Anfragen, die das BBWA per E-Mail, über die Social-Media-Kanäle oder den Archiv-Blog „Archivspiegel“ erreichten, in die Höhe. Das ist erfreulich, bedeutet es doch gute Sichtbarkeit nach außen und virtuell offene Türen zu Zeiten geschlossener Institutionen.

Ich hoffe und wünsche uns allen, dass die Pandemie 2021 in den Hintergrund tritt und uns allmählich zurückkehren lässt in die Normalität. Eine Normalität, die in Sachen Digitalisierung und Flexibilität positiv aus der Krise hervortritt. Aber auch eine
Normalität, in der wir uns wieder begegnen können, miteinander arbeiten, die Nutzer persönlich begrüßen und begleiten können und zuallererst eine Normalität, in der wir keine Angst haben müssen vor Ansteckung, Einsamkeit und der schweren Erkrankung unserer Nächsten.

Susanne Witschaß-Beyer

für Gesamtvorstand und Geschäftsführung

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