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Abschlussbericht – Praktikum im Wirtschaftsarchiv

Ich habe im Zeitraum vom 03.01.22 bia 18.02.22 ein mehrwöchiges Fachpraktikum im Berlin-Brandenburgischen Wirtschaftsarchiv absolviert. Ziel war es, mich mit den Ausbildungsinhalten und Tätigkeiten vertraut zu machen, die in den anderen Fachrichtungen des Ausbildungsberufs „Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste“ vermittelt und ausgeübt werden. Ich konnte mir während des Praktikums einen guten Überblick verschaffen und meinen Kenntnisse aus dem Berufsschulunterricht festigen und erweitern. Es habe es als Möglichkeit genutzt mich über diese neuen Tätigkeiten zu informieren, sie zu erlernen und vor allem diese auszuüben.

Blick ins Magazin

Blick ins Magazin

Ich hatte die Chance einen eigenen kleinen Bestand vollständig einzuarbeiten. Es handelte sich um ca. 4 lfm (laufende Meter) Akten der Handwerkskammer Berlin, welche verschiedene Statistiken und Aufzeichnungen, sowohl vor als auch nach 1945, beinhalteten. Meine erste Aufgabe war es diese Unterlagen umzubetten, das heißt sie aus den Aktenordnern zu nehmen und sämtliches Metall und Plastik zu entfernen und in Archivmappen umzupacken. Die Fremdstoffe werden entfernt, um Schäden oder die Verschlimmerung des Zustandes zu vermeiden. Als ich fertig war, durfte ich damit beginnen, den Bestand einzuarbeiten. Um das zu bewerkstelligen, nutzt das Archiv das Managementsystem AUGIAS-Archiv 9.2. Dort werden Daten wie Titel, Laufzeit, Systematik und Inhaltsangaben vermerkt und ich sollte diese Felder mit Hilfe der Akten ausfüllen. Das hat erstaunlich viel Spaß gemacht, weil es sich um eine Aufgabe mit einem sichtbaren Ergebnis handelt. Ich konnte nicht viel falsch machen und nach einiger Zeit hatte ich mich gut eingearbeitet, weshalb ich damit auch schnell voran kam. Das Ergebnis wurde kontrolliert und gleich danach durfte mit dem Circus-Knie-Bestand weitermachen. Dieser hat wesentlich länger gedauert, da es sich bei der Knie-Familie um eine über 200 Jahre alte Dynastie handelt und es nicht einfach zu unterscheiden war, um wen es sich handelt. Der Circus Knie ist nämlich, nach meinem Verständnis, sowohl der Schweizer als auch der Österreichische Nationalzirkus, betrieben von zwei Brüdern, aber mehr dazu finden Sie hier im Wirtschaftsarchiv. Bekannt ist der Zirkus für seine beeindruckenden Artisten und atemberaubenden Tieraufführungen.

Neben dem Erschließen hatte ich die Möglichkeit das Industrie- und Optik-Museum in Rathenow zu besuchen, welches einen unglaublichen Archivbestand hat. Bei der Erstellung des Gutachtens konnte ich Einblick nehmen und mich einbringen. Nebenbei wurden neue Bestände geliefert, für welche erstmal ein Platz gesucht werden musste, um diese dann umzulagern. Doch die Bearbeitung folgt erst später.

Mein Arbeitsplatz für das Umbetten

Mein Arbeitsplatz für das Umbetten

Die beste Übung, um sich einen Überblick über den Bestand des Archivs machen zu können, war eine Recherche- und Aushebungsaufgabe, bei welcher einzelne Dokumente auf verschieden Beständen ermittelt und ausgehoben, also entnommen werden sollten. Eine Nutzerin hatte eine Anfrage zu einem bestimmten Thema gestellt, und ich konnte diese dann in der Datenbank suchen und ihr zusammenstellen. Wichtig ist dabei, dass man sich markiert, wo man die Dokumente hernimmt, damit sie am Ende auch wiederzufinden sind. Solch eine Aufgabe ist sehr hilfreich und wichtig für so ein Praktikum, weil man am besten lernt, wenn man mit dem Bestand arbeitet.

Ich glaube, dass es für mich der perfekte Praktikumsplatz war. Ich konnte selbstständig arbeiten, wurde aber immer ausführlich angeleitet, alle Mitarbeiter waren sehr offen und herzlich und ich hatte sehr abwechslungsreiche und gut angeleitete Aufgaben, die mein Interesse geweckt haben und mir gezeigt haben wie vielfältig ein Archiv sein kann. Allgemein kann ich sagen, dass es ein sehr rundes Praktikum war, welches sein Ziel mehr als erfüllt hat. Ich kann jedem empfehlen, die Möglichkeit des Praktikums während der Berufsausbildung und auch sonst zu nutzen. Es öffnet einem vielleicht die Augen. Es könnte eine unentdeckte Leidenschaft sein, aber auch einfach die Erkenntnis, dass man etwas anderes will und darin nicht aufgeht. Ich erachte dieses Praktikum als einen der wichtigsten Bestandteile der Ausbildung und bin glücklich die Möglichkeit gehabt zu haben, daran teilzunehmen.

Text: Jule Quast

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