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Regionaler Arbeitskreis der VdW zu Besuch im Deutschen Rundfunkarchiv

Der regionale Arbeitskreis Berlin-Brandenburg der Vereinigung deutscher Wirtschaftsarchivare (VdW) war auf Einladung des Deutschen Rundfunkarchivs (DRA) in Potsdam-Babelsberg.

Deutsches Rundfunkarchiv in Potsdam-Babelsberg mit Kulisse der Berliner Mauer (Foto: BBWA)

Das Archiv ist seit 2000 am Babelsberger Standort in einem Neubau untergebracht, der für die dort arbeitenden Archivarinnen und Archivare kurze Wege garantiert: Den Büros gegenüber liegen die jeweiligen Magazinräume. Das Gebäude versammelt weitere Büros, Nutzerplätze und Veranstaltungsräume nebst der Handbibliothek im nördlichen Gebäudeteil. das Haus folgt damit der Gestaltungsidee eines Lastwagens: vorne Führerhaus, hinten Ladefläche. Vorher waren die Bestände in einem ehemaligen Kopier- und Schneidewerk in Berlin-Adlershof untergebracht, ehe sie mitten in die Medienstadt Babelsberg verbracht wurden.

Der zweite Standort des in Frankfurt (Main) angesiedelten Deutschen Rundfunkarchivs wurde nach der Wende notwendig, um die Ãœberlieferung des DDR-Fernsehens und -Rundfunks zu sichern. Das gesamte Programm von 1945 bis 1991 wird in Babelsberg archiviert, wobei die Aufträge „Sichern und Sichten” bereits erledigt sind, während der Auftrag „Erschließen” noch immer ausgeführt wird. Viele Filme und Audiobeiträge werden digitalisiert.

Die größte Bedeutung hat der Fernsehbestand mit seinen rund 100.000 Sendungen. Im Schallarchiv liegen 450.000 Tonträger, daneben gibt es weitere Bestände: Schriftgutarchiv, Pressearchiv, Bibliothek und Photoarchiv. Das Sammlungsgebiet des Babelsberger Rundfunkarchivs ist abgeschlossen, denn es übernimmt ausschließlich Überlieferungen aus der DDR-Zeit.

Betrachtung eines alten Rundfunkgeräts (Foto: BBWA)

Im Idealfall habe man zu einer Anfrage aus allen Beständen eine Fülle an Dokumenten, erläuterte Dr. Fischer, der Leiter des Schriftgutarchivs. Zu einer Folge der beliebten Krimiserie Polizeiruf 110 kann es geben: Korrespondenz zu Idee und Story, Drehbuch, Anmerkungen hierzu, Notizen über und mit Darstellern, die Folge als Film, ausgeschnittene Szenen, Standbildern vom Dreh und Pressemeldungen mit kritischen Besprechungen.

Teil der Diskussion unter Fachkollegen widmete sich konservatorischen Fragen, denn neben dem vergleichsweise geduldigen Papier sind im Rundfunkarchiv allerlei Medien mit spezifischen Langzeitproblemen zu finden. Das „Essigsäuresyndrom”, von dem Filmrollen befallen werden, wenn das Material sich zu zersetzen beginnt, wurde anschaulich vorgeführt. Der Gang durch die Magazine brachte weitere olfaktorische Besonderheiten: Filme und ihre Verpackungen riechen anders, als man aus Magazinen gewöhnt ist.

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