Bei winterlichen Temperaturen, aber heiterem Sonnenschein führte der traditionelle Neujahrsspaziergang von Vertretern der „Freien Scholle“ (Baugenossenschaft “Freie Scholle” zu Berlin Eg) in diesem Jahr ins Wirtschaftsarchiv.

Nach dem Weg von Tegel ging es zunächst über das Werksgelände der ehemaligen Deutschen Waffen- und Munitionsfabrik, wo die Teilnehmer des Neujahrsspaziergangs zu Teilnehmern des Industriespaziergangs Nr. 4 wurden, den das Wirtschaftsarchiv im Rahmen eines City-Tax-Projektes im Vorjahr entwickelt hatte. Eindrucksvoll lassen sich die großen und kleinen Themen der regionalen Wirtschaftsgeschichte im Angesicht der Fassaden erläutern. Die Geschichten hinter den Fassaden und die Zusammenhänge mit der heutigen industriekulturellen Nutzung waren für viele neu – obschon seit jeher in Reinickendorf alteingesessen.

Ausschnitt aus dem Flyer für den Reinickendorfer Industriespaziergang Nr. 4

Anschließend hatte BBWA-Archivarin Estler-Ziegler einen vielseitigen Einblick in die Sammlungen und Bestände des Wirtschaftsarchivs vorbereitet. Da in der „Freien Scholle“ Interesse an der Frage bestand, wie Planzeichnungen aufbewahrt werden, führte Frau Estler-Ziegler die Pläne für das Atrium des Musischen Zentrums Berlin-Reinickendorf vor, die im Bestand U 8/3 Gerling & Arnold liegen. Darüber hinaus erregten allerdings die Ephemera große Aufmerksamkeit – Speisekarten und Reklamemarken, deren grafische Gestaltung über die Jahrzehnte hinweg beeindruckt. Auch die Vorgänge zur „Freien Scholle“ selbst, die im IHK-Bestand zu finden sind, regten zu Kommentaren und weiterem Forschen an.

Nach knackigen zwei Stunden marschierte die Runde weiter zum Mittagessen und einer Vernissage.