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„Ein letztes Mal“

Mein letzter Tag im Berlin-Brandenburgischen Wirtschaftsarchiv hat gerade begonnen. Ein letztes Mal schließe ich die Tür auf, schalte das Licht an, setze mich an den PC und fange an zu schreiben. Es wird noch viele „ein letztes Mal“ heute geben.

Und wie war es mit dem „zum erste Mal“? Davon gab es jede Menge. Zum ersten Mal entmetallisiert, umgebettet, verzeichnet, erschlossen, ausgehoben, reponiert, recherchiert, gesucht, gefunden (oder auch nicht), und dazwischen Telefonanfragen entgegengenommen, den Briefkasten gelehrt, das K1/1-Team unterstützt und vieles mehr.

Ende Juli 2018 begann ich mein Praktikum im BBWA mit gemischten Gefühlen. In meinem bisherigen Berufsleben als Kostümbildnerin war ich es gewohnt unorthodoxe Lösungen zu finden, aber in einem Archiv ist es notwendig sich an Regeln zu halten, ansonsten wird es schwierig oder sogar unmöglich ein bestimmtes Dokument wiederzufinden. Mittlerweile habe ich mich daran gewöhnt. In den letzten sechs Monaten habe ich sehr viel gelernt, nicht nur im Umgang mit Dokumenten aller Art und über den Weg eines neuen Bestandes bis er nutzbar ist, sondern ganz nebenbei auch über Wirtschafts- und Unternehmensgeschichte.

Briefkopf (BBWA S2/7/3232)

Heute, an meinem letzten Tag arbeite ich noch an einem ganz besonderen Bestand, der schon von vielen Praktikanten gehegt und gepflegt wurde, die Briefkopfsammlung des BBWA. Was sich zuerst einmal eher unspektakulär anhört, stellt sich bei genauerem Hinsehen als wahre Schatzkiste heraus. Hier finden sich oft die letzten Zeugnisse vor allem der kleineren Unternehmen aus Berlin und Brandenburg. Zurzeit sind 3.231 Briefköpfe in der Datenbank erfasst und neben mir steht eine grüne Kiste mit mehreren hundert weiteren Dokumenten, die sich nie leert, da sie ständig wieder gefüllt wird. Also noch jede Menge zu tun für künftige Praktikanten.

Mein letzter Tag im Berlin-Brandenburgischen Wirtschaftsarchiv geht zu Ende. Ein letztes Mal fahre ich den PC herunter, schalte das Licht aus und schließe hinter mir die Tür. Es wird kein „ein letztes Mal“ mehr geben.

Text: Birgit Reinhart

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