Wirtschaftsgeschichte
Schreibe einen Kommentar

Hutformen von Hugo und Philipp Behr

Im Jahr 1839 gründete Christian Gustav Adolf Behr eine Drechslerei in der Grenadierstraße im Berliner Scheunenviertel,wo er nach Jahren des Anlaufs Hutformen herstellte. Fünf Jahrzehnte später, nämlich 1892, zog das Unternehmen in der zweiten (oder dritten?) Unternehmergeneration in das Gewerbegebiet in der Nähe der Roelckestraße in Weißensee.

Hier am östlichen Rand Berlins, in der Friesickestraße, betrieb Hugo Behr die H. & Ph. Behr Hut- und Mützenfabrik für Holz-, Zink- und Eisenformen. Das Unternehmen, das den Brüdern Hugo und Philipp gehörte, produzierte nich nur Hutformen, sondern organisierte auch den Vertrieb eigener und fremder Produkte, wofür es auch ein Lager für sämtliche Handwerkszeuge besaß, die Hut-, Strohhut-, Mützen- und Pelzwarenfabriken gebrauchen konnten. Das Behr’sche Unternehmen überstand als Familienbetrieb beide Weltkriege – und auch den Wechsel der Mode, der Hüte unmodern werden ließ – und wurde in der DDR als Kommanditgesellschaft bis zur Enteignung 1972 privat betrieben. Der volkseigene Betrieb konnte nach der Wende wieder in die Hand der Familie übergehen.

Die Quellenlage zu H. & Ph. Behr allerdings ist ausgesprochen dünn. Ãœber viele Unternehmen, gibt es heute gar keine Unterlagen mehr. Krisen, Kriege und Besitzerwechsel haben das Schriftgut der Wirtschaft zerstreut, wenn nicht sogar vernichtet. Selten ist das komplette Archiv eines Unternehmens erhalten geblieben. Splitter, Schnipsel und größere Ãœberlieferungsbruckstücke werden im Regionalen Wirtschafstarchiv gesammelt und “gerettet”.

Mehr zum Kontext Weißensee.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert