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Zum Tag des offenen Denkmals 2015

Podiumsdiskussion

Zeugen der Industriekultur: Was wird aus uns?

IHK und Handwerkskammer Berlin luden am 13. September zur Auftaktveranstaltung des Tags des offenen Denkmals 2015 mit dem Thema „Handwerk, Technik, Industrie“ in den Industriesalon Schöneweide sowie zu Besichtigungen und Touren.

Melanie Bähr, stellvertretende Hauptgeschäftsführerin der IHK Berlin, ließ in ihrem Grußwort die Bauten der Wirtschaftsgeschichte zu Wort kommen, denn die alten Fabrikgebäude würden die Frage stellen: Was wird aus uns? Viele IHK.-Mitgliedsunternehmen nutzen historische Gebäude – zum Teil in ungebrochener Produktionstradition, zum Teil umgenutzt als Büros, Lager und Repräsentanzen. Hier würden Erfahrungen darin gesammelt, die Anforderungen einer moderner Produktion und des Denkmalschutzes zusammenzubringen. Hierbei sei nicht selten Kreativität gefragt.

Der Standort Schöneweide, der für die Auftaktveranstaltung ausgewählt wurde, repräsentiere eine auch für Berlin besondere Verbindung von industrieller Produktion bis heute, weltwirtschaftlicher Verflechtung seiner Unternehmen, eine Geschichte von „Pleiten, Pech und Pannen“ und großer Erfolge und nicht zuletzt bemerkenswerter Persönlichkeiten wie Emil Rathenau.

Auf die Einzigartigkeit Schöneweides als größtes zusammenhängendes Industriedenkmal Europas wies auch Guido Beermann, Staatssekretär für Wirtschaft, Technologie und Forschung, hin, wo Produktion und Wohnen in einem Industriebezirk zusammenkamen. Hier sei die wirtschaftliche Entwicklung Berlins zu einem industriellen Zentrum Europas vor allem in der Elektrowirtschaft sichtbar. Wünschenswert sei es, wenn den Berlinern und den Besuchern der Stadt dieses lebendige Denkmal die Bedeutung des industriellen Erbes der Stadt ins Bewusstsein käme.

Der Berliner Landeskonservator Jörg Haspel nannte die baulichen Zeugen der Industriekultur einen Teil der Visitenkarte Berlins, zu der eben nicht nur die Museumsinsel oder die Schlösser und Gärten zählten. Überdies sei Denkmalpflege auch Standortpflege: Denn Denkmalimmobilien zeichneten sich dadurch aus, dass sie „immobil“ seien, also nicht wie Arbeitsplätze verlagert werden könnten. Zu ihrem Erhalt werde deshalb zu 80-90 % auf Unternehmen der Region zurückgegriffen – und hier vo allem auf Handwerker aus Berlin und Brandenburg.

Programm der Eröffnungsveranstaltung am 12. September

Begrüßung

Guido Beermann (Staatssekretär für Wirtschaft, Technologie und Forschung)
Melanie Bähr (Stellvertretende Hauptgeschäftsführerin der IHK Berlin)
Prof. Dr. Jörg Haspel (Landeskonservator Berlin)

TALK Denkmalschutz und Produktion – Anforderungen und Möglichkeiten

Dr. Bernhard Haaß (Leiter des Arbeitskreises Bauleitplanung der IHK Berlin)
Rainer Hölmer (Bezirksstadtrat des Bezirks Treptow-Köpenick)
Dr. Jost-Peter Kania (Leiter Weiterbildung und Projekte, Handwerkskammer Berlin)
Prof. Dr. Matthias Knaut (Vizepräsident Forschung der HTW Berlin)
Moderation Jochen Brückmann ( Bereichsleiter Infrastruktur und Stadtentwicklung der IHK Berlin)

Fachkundliche Führungen

  • Die Industriekultur von Schöneweide
  • Handwerk im Denkmal – Skulpturengießerei Knaak
  • Industrie im Denkmal – Knorr-Bremse Berlin
  • Funkhaus per Schiff erkunden – Vom Industriesalon zu den Studios in der Nalepastraße

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