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Schwarze Finger, saubere Akten – Praktikumsbeginn im Wirtschaftsarchiv

Auf der Suche nach einem Platz für den zweiten Teil meines Praktikums wurde ich auf das Berlin-Brandenburgische Wirtschaftsarchiv durch ein positives Praktikumsfeedback eines Kollegen aufmerksam. Kurzfristig habe ich mich beworben und mit großer Freude einen Platz erhalten. Zurzeit bin ich im drittem Ausbildungsjahr zur Fachkraft für Medien- und Informationsdienste Fachrichtung Archiv.

Der Fahrtweg dauert ca. 1,5 Stunden mit Regionalbahn und U-Bahn. Mein Praktikum geht vom 4. September 2023 bis zum 3.November 2023. In meiner ersten Woche durfte ich auch schon gleich loslegen, den Bestand U8/06 Hardo Doege Hausverwaltung (WEG Schulzendorfer Straße/Kunkelstraße) zu enteisen, trockenzureinigen und in säurefreie Archivmappen mit Schlauchheftung umzubetten. Mit der Aufgabe wurde ich in der ersten Woche fertig, so dass ich in der zweiten Woche mit dem Verzeichnen in Augias mit anschließender Vergabe von Signaturen startete und bei dem Bewerten der restlichen Akten des Bestands mithalf. Einige Akten verbleiben doch noch im Bestand, andere wurden bei der Bewertung endgültig kassiert.

Den Bestand finde ich in Ordnung, jedoch nicht so spannend, dass ich mich mit dem Lesen der Akten ablenke. Trotzdem habe ich einige neue Erkenntnisse bekommen, wie zum Beispiel, dass Rechnungen, Lieferscheine und Korrespondenzen zwischen Wohnungseigentümern und Hausverwalter zu historischen Quellen werden können – zumindest, wenn der Bestand das Wohnobjekt beinhaltet, das das Erste in Berlin war, das nach dem neuen Wohnungseigentümergesetz von 1951 umgewandelt worden ist.

Auffindesituation eines Teilbestandes im Aktenkeller ("Archiv") (Foto: BBWA/BB)

Auffindesituation eines Teilbestandes im Aktenkeller (“Archiv”) (Foto: BBWA/BB)

Der Bestand war sehr eingestaubt (mit Spinnen), so dass die Finger schnell schwarz geworden sind. Dafür sind die Dokumente jetzt sauber und hübsch fürs Magazin.

Auf meine nächsten Praktikumswochen bin ich jetzt schon sehr gespannt und weiß, dass ich noch viele neue Erfahrungen sammeln und die Wirtschaftsgeschichte von Berlin und Brandenburg kennenlernen werde.

Von diesem Praktikum erwartete ich, dass ich lerne, wie man einen Bestand bewertet und erschließ und wie eine Benutzung geregelt wird, von der Anfrage über die Recherche bis zur Betreuung des Archivbenutzer – also viel Neues und Spannendes.

Text: Robin Stein

 

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