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Circus-Sammelsurium – Meine ersten Tage im BBWA

Montag, halb Zehn in Deutschland. Mein erster Tag im BBWA beginnt mit einer Lehrstunde zur hiesigen Tektonik. Frau Estler-Ziegler, Frau Bohm (FaMI-Auszubildende im BBWA) und Frau Schulze-Ehrenfeld (Praktikantin) sprechen abwechselnd auf mich ein, um mir die Besonderheiten des Wirtschaftsarchivs näherzubringen.

Danach schauen wir uns speziell die Tektonik des Circus-Busch-Archivs an, welches mein zu bearbeitender Bestand sein wird. Beim Thema Klassifikation, soll ich dann spontan die Aufstellungen in Bibliotheken erklären – ein Glück, dass wir das gerade in der Berufsschule hatten!

Ich bin Auszubildende zur Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste, kurz FaMI, in der Fachrichtung Bibliothek an der TU Berlin. Für Neun Wochen absolviere ich hier mein Fachrichtungspraktikum – Und es stand für mich von Anfang an fest, das sollte in einem Archiv sein. Denn die Arbeit in Archiven finde ich mindestens genauso spannend wie in Bibliotheken.

Später am Tag erwartet mich der fotogene Blick auf die imposant hohen Rollregale mit ihren markanten Drehrädern, voller Pappkisten. Auch ein Raum mit Fotos, auf frische 18 Grad gleichbleibend gekühlt, versteckt sich auf der Etage. So aufgeräumt wie heute soll es hier aber selten aussehen, denn morgen hat sich ein Filmteam angekündigt.

Am nächsten Tag folgte gleich ein Besuch bei einem Unternehmen. Dieses baut mit Hilfe des BBWA sein eigenes Firmenarchiv auf. Unter anderem sollten auch Bücher der Firmenbibliothek in die Archiv-Datenbank eingegeben werden. Nebenbei gab es Einblicke in die Berliner Industriegeschichte, wie dort zum Beispiel auch der Industriezweig der Pharmaindustrie entstand.

Am folgenden Tag widmeten wir uns ganz dem Circus-Busch-Archiv. Ein Sammelsurium von Zeitungsartikeln, Rundbriefen und Broschüren musste thematisch geordnet werden. Dabei fiel mir auch eine Broschüre der Wilhelma in die Hände, obwohl es in der Ursprungsmappe doch scheinbar nur um Dokumente aus Hannover ging.
Es ist tatsächlich viel Detektivarbeit und auch ein bisschen Grausamkeit von Nöten, um dies alles dann sauber geordnet in Archivmappen umzubetten. Grausamkeit deswegen, weil ich historische Broschüren für die sachgerechte Aufbewahrung lochen und entmetallisieren (ihrer Heftklammern berauben) musste. Ich freue mich jedoch schon sehr darauf, diesen Bestand in der nächsten Zeit zu erschließen, denn der Faszination der Zirkuswelt kann auch ich mich nicht verschließen.

Text: Luisa Noßmann

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