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Ein Besuch bei unserem neuen Kooperationspartner “Museum Reinickendorf”

Unlängst rief uns eine Mitarbeiterin des Reinickendorfer Museums an, weil sie in der „Reinickendorfer Allgemeine“ von unseren „Industriespaziergängen“ gelesen hatte und diese gerne in ihr Veranstaltungs-Programm aufnehmen wollte. Das war der Beginn einer neuen Zusammenarbeit.

Wie Sie vielleicht schon im gedruckten Vierteljahresprogramm des Reinickendorfer Museums gelesen haben, gibt es nun feste Termine für die Spaziergänge, die jeweils um 18:00 Uhr beginnen:

Industriespaziergang Alt-Reinickendorf v. Bauerndorf z. Industriestandort (08. Mai 2019)
Industriespaziergang Roedernallee – die Straße der “hidden champions” (05. Juni 2019)
Industriespaziergang Eichborndamm – Großindustrie am Stadtrand (14. August 2019)
Industriespaziergang Flottenstraße – im Wandel der Industriearchitektur (11. September 2019)

Um unsere Kooperationspartner kennenzulernen, haben wir auch gleich einen Ausflug in den Ortsteil Hermsdorf gemacht, in dem das Reinickendorfer Museum ansässig ist. Eine Führung durch die vier Etagen des alten Schulgebäudes von 1889 brachte viel Interessantes zutage.

Neben der Vor- und Frühgeschichte zeigte uns ein Reliefmodell die sechs Dörfer – Heiligensee, Hermsdorf, Tegel, Dalldorf (seit 1905: Wittenau), Reinickendorf und Lübars, die später zu Reinickendorf zusammengeschlossen wurden.

Besonders spannend war für uns natürlich das 19. Jahrhundert, in dem zum einen das Handwerk eine große Rolle in Reinickendorf gespielt hat. Gleich im Erdgeschoss sind die Werkstätten eines Zimmermanns, eines Schuhmachers, eines Buchbinders, eines Sattlers und eines Schmiedes eingerichtet. Zum anderen begann in dieser Zeit die industrielle Randwanderung und es siedelten sich kleinere und große industrielle Betriebe in Reinickendorf an, man denke nur an Borsig. Gleichzeitig wurde durch die Anbindung des Stadtteils an das Schienennetz das Gebiet zu einem Ausflugsziel mit Vergnügungsstätten aller Art.

Neugierig waren wir auch auf das Archiv des Reinickendorfer Museums. Vor allem die umfangreiche Fotografien- und Postkartensammlung enthält sehr viele Informationen zur Wirtschaftsgeschichte des Bezirks. Daneben kann sich der an Wirtschaftsgeschichte interessierte Leser in einem großen Fundus an lokalen Zeitungen und in der Presseauschnittssammlung und in der angegliederten Bibliothek verlieren. In der letzteren finden sich Chroniken und Festschriften von Schulen, Firmen und Vereinen sowie Diplomarbeiten, Ortsteilchroniken und vieles mehr.

Beim Verlassen des Museums haben wir auf dem Vorplatz die Löwenfiguren bewundert, die einstmals das Portal des 1903 in der Lützowstraße 89/90 (Tiergarten) gebauten „Deutschen Kolonialhauses“ geschmückt haben. Auch ein Thema, das einmal in einem Archivspiegel-Beitrag näher beleuchtet werden sollte.

Wir freuen uns sehr auf die gemeinsamen Industriespaziergänge, aber auch darüber, dass diese neue Zusammenarbeit auch die eine oder andere Unternehmensgeschichte neu beleuchten wird.

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