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Kleinstbestände und Nachlieferungen – Fazit eines kurzen Praktikums

Kurz und knackig war mein dreiwöchiges Praktikum im Berlin-Brandenburgischen Wirtschaftsarchiv. Vom 4. bis 22. März 2019 beschäftigte ich mich hier vor allem mit sehr kleinen Beständen und Nachlieferungen größerer Bestände. Diese mussten von Eisen und Klarsichthüllen befreit, verzeichnet und reponiert werden. So war es mir möglich während einer kurzen Zeitspanne Einblicke in erstaunlich viele Wirtschaftszweige und Firmen zu erlangen.

Doch unabhängig von meinen Hauptaufgaben war mein erster Akt hier im Archiv der Artikel “Kleinstbestände im BBWA – Was von Wilhelm Mattschaß bleibt”. Die Akten hierfür waren bereits im Bestand vorhanden, mussten somit nur noch zusammengefügt werden. Diese Arbeit beschäftigte mich allerdings nicht länger als einen Tag und so startete ich am 05.03. mit den unverzeichneten Kleinstbeständen.

Etiquette der Firma Hellmann (BBWA U6/03/01)

Die ersten Bestände die durch meine Hand liefen waren die des VEB Spezialwickelmaschinen Berlin (BBWA U3/08), des VEB Gasversorgung Berlin (BBWA U4/02) und des Ingenieurbüros Prowa Wasser und Umwelt GmbH (U8/04). Die Bestände haben jedoch keinen bleibenden Eindruck hinterlassen, da es sich hauptsächlich um Jahresabschluss- und Finanzkontrollberichte handelte. Umso schöner war die Arbeit mit dem Bestand Hellmann Etiquetten- und Plakate-Fabrik (BBWA U6/03). Hierbei handelt es sich um 22 Etiquetten, alle farbenfroh und liebevoll designt. Es war wundervoll, die Zeit zu haben, sich mit diesen kleinen Kunstwerken näher zu beschäftigen.

Wilhelm-Weskamm-Haus (BBWA U5/02/02)

Ein Thema das mich während meines Praktikums nicht loslassen wollte, begann dann mit dem Bestand von Rietschel & Henneberg GmbH & Co. KG (BBWA U5/02). Hierbei handelt es sich um 220 Fotografien. Sie alle zeigen den Einbau und das Ergebnis von Heizungs- und Lüftungssytemen durch das Unternehmen in vielen anderen Berliner Firmen oder öffentlichen Gebäuden wie zum Beispiel im Wernerwerk von Siemens, dem Rathaus Charlottenburg und der Firma Fürstenbrunn. Hierbei wurde mir klar, wie schwer es ist, Dinge zu beschreiben, die man nicht versteht, denn für mich sah jedes Rohr und jede Heizung auf jedem Bild gleich aus. Hier kam ich auch zu meiner ersten Rechercheaufgabe. Alle diese Bilder mussten vor ihrer Verzeichnung aus ihren Fotobüchern herausgetrennt und in Hüllen verpackt werden. Während die meisten Bilder innerhalb der Alben oder auf ihrer Rückseite beschriftet waren, hatten wir zwei Fotoreihen, deren Gebäude wir nicht benennen konnten. Doch durch langes Nachvollziehen der Straßenverläufe, anderen auffälligen oder bekannten Gebäuden und dem guten alten Internet war es uns schließlich möglich, die Bilder dem Wilhelm-Weskamm-Haus (BBWA U5/02/02) und der Peter-Lenné-Schule (BBWA U5/02/03) zuzuordnen. Das Erfolgserlebnis und die damit verbundene Freude waren fantastisch.

Nach dem Abschluss der Kleinstbestände begann ich am 12.03, mich mit den Schropp- (U6/01) und Kiepert-Nachlieferungen (U6/06) zu beschäftigen. Und auch hier wollten mich die Fotografien nicht mehr verlassen, wo sie mir doch mittlerweile etwas ungebeten kamen. Während es sich bei Schropp um wenig Material handelte, verschaffte mir der Bestand doch auch willkommene und spannende Abwechslungen wie eine Europakarte von 1833 (BBWA U6/01/62). Doch bei der Nachlieferung Kiepert fingen mich die Fotografien wieder ein und sollten mich bis zum Ende meines Praktikums weiter beschäftigen.

Insgesamt war die Zeit im Berlin-Brandenburgischen Wirtschaftsarchiv eine schöne und sehr bereichernde Erfahrung. Die Arbeit mit den Verantwortlichen Frau Estler-Ziegler und Herrn Berghausen war sehr lehrreich und so bedanke ich mich vollen Herzens für die wundervolle Zeit. Ich gehe aus diesem Praktikum mit einem tieferen Verständnis für die Arbeit mit Quellen und freue mich dieses neue Wissen in Zukunft zur Anwendung zu bringen.

P. Primke

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