Nur noch drei Tage schreiben wir „2022“ in das Feld „Verzeichnungsprotokoll“ unserer Archivdatenbank, ehe wir zum neuen Jahr „2023“ eintragen können. Begleiten Sie uns heute bei einem Blick zurück in das letzte Jahr.
Ungewöhnlich viele Datensätze haben wir 2022 angelegt. Der Grund hierfür sind die vielen laufenden und fertigzustellenden Projekte und die erheblichen Bestandszuwächse im Wirtschaftsarchiv. Kein Wunder also, dass die Anmietung eines Außenmagazins dringend notwendig wurde. Wir konnten es auf dem Gelände am Eichborndamm einrichten.
Bei der großen Menge an Datensätzen schlägt die Verzeichnung der Handwerksrolle Berlin mit fast 60.000 Einträgen zu Buche: Die Informationen der Karteikarten wurden manuell in die Datenbank übertragen. Die Ergebnisse können Sie bereits jetzt in unseren Online-Findbüchern recherchieren. An Laufmetern deutlich zahlreicher trägt seinen Teil das Verzeichnungsprojekt „Berliner Börse“ bei, in dem fast 1.500 Signaturen verzeichnet wurden – etwa so viele sollen im zweiten Projektjahr noch folgen.
2022 bescherte dem Wirtschaftsarchiv allerdings auch umfangreiche Bestandszugänge mit jeweils mehr als 20 Laufmetern:
- Das Archiv der Baugenossenschaft Freie Scholle e.G.(U5/09), für die untere anderem auch Bruno Taut als Architekt gearbeitet hat.
- Das Archiv des Bundesverbandes Druck und Medien, der als Nachfolger des Deutschen Buchdrucker-Vereins als ältester Arbeitgeberverband Deutschlands gilt (V2/11).
- Das Archiv des Bankhauses Kroch, der Inhag und der AG für Haus- und Grundbesitz (AGHG) (U 5/10).
- DIE BASF Schwarzheide hat ihr Archiv neu organisiert und zum Teil in die Konzernzentrale, zum Teil ins regionale Wirtschaftsarchiv gegeben. Im BBWA sind jetzt die Forschungs- und Produktionsunterlagen des VEB Synthesewerks Schwarzheide, Unterlagen bis zur Privatisierung (U3/41) sowie die Bauunterlagen der BRABAG (U2/05) recherchierbar.
- Auch kleinere Zugänge zum Wirtschaftsarchiv wie beispielsweise die Gobelin-Manufaktur Wilhelm Ziesch & Co. (U3/38) mit Restaurationszeichnungen aus dem 19. Jahrhundert. Geschäftsführungsunterlagen der Carl Mampe AG (U 3/37). Die Fotoalben der Werkzeugmaschinenfabrik Herbert Lindner & Co. (U3/39) sind hier ebenfalls zu nennen. Die kulturhistorische Sammlung (Theater etc.) im Nachlass von Käthe und Winrich Leu (N28) und die Bibliothek wurden erheblich erweitert.
Dahinter steckt viel Arbeit. Arbeit, die von vielen Schultern getragen und vielen Händen geleistet wurde. 2022 haben im Wirtschaftsarchiv fünf Festangestellte mit großem Engagement und beachtlichem Output gearbeitet.
Unsere Industriespaziergänge sollen nicht unerwähnt bleiben: Sie erweiterten wieder unseren lokalen Bekanntheitsgrad, zumal wir erstmals die Borsig-Werke in Tegel inhaltlich einbezogen haben. Unser Industriekulturabend widmete sich dem Brothersteller Paech und dem 750. Geburtstag der Berliner Bäckerinnung.
Mit Ihrer Unterstützung, mit diesem tollen Team und mit guter Laune können wir zuversichtlich bleiben.
Ihnen wünschen wir ein friedvolles Weihnachtsfest, schöne Feiertage und einen guten Start ins neue Jahr!
(Aus der Rundmail des BBWA-Geschäftsführers Björn Berghausen)