Allgemeines
Schreibe einen Kommentar

Die Münze und ich – Ein Praktikumsbeginn

Mein Name ist Aaron Luca Bugatti, ich bin 23 Jahre alt und studiere an der Humboldt-Universität zu Berlin Geschichtswissenschaften im Kernfach und VWL im Zweitfach. Anhand meines Profils können Sie sich vielleicht denken, dass meine zentralen Interessenfelder auf der Wirtschaftsgeschichte liegen, weshalb ich mich für ein Praktikum beim BBWA entschieden habe. Das sechswöchige Praktikum gehört zu meinem Geschichtswissenschaftsstudiums und läuft vom 2. März bis zum 19. April 2023.

Schon beim Bewerbungsgespräch wird mir klar, dass dies ein herzlicher Arbeitsplatz ist, wo ich am 0. März mit offenen Armen empfangen werde. Was mich und wahrscheinlich viele Besucher zuvor überrascht, ist, dass das Archiv so schwer zu finden ist. Es scheint Tradition zu sein, dass Praktikantinnen und Praktikanten und Auszubildende verspätet zum Erstgespräch kommen. Selbst mit der ausführlichen Wegbeschreibung von Frau Estler-Ziegler finde ich das Archiv nicht auf Anhieb. Ich schließe mich der Tradition an, komme zu spät und sorge damit für Erheiterung.

Nach einer kurzen Führung durch das Archiv werden mir gleich meine Aufgaben zugeteilt. Ich soll den Bestand der Alten Münze umbetten und erschließen. Das beinhaltet die Entfernung von rostendem Eisen (Büroklammern, Tackernadeln) und Plastik und die anschließende Umbettung in Schlauch- oder Jurismappen. Danach wird der Bestand in Augias erschlossen und ich vergebe fleißig Signaturen. Anschließend verfasse ich zur Alten Münze eine Bestandsbeschreibung für das Findbuch und eben diesen Blogpost. Als angehender Historiker lasse ich die Knöchel knacken und freue mich, die Geheimnisse der Alten Münze Berlin zu lüften.

Briefkopf (BBWA U9/08/1)

Nebenbei lerne ich die vielseitige Tätigkeit der Archivarinnen und Archivare kennen, ein Berufsfeld, in dem ich nach meinem Studium durchaus tätig werden könnte. Dafür ist das Praktikum ja auch gedacht, um meinen persönlichen Horizont zu erweitern und praktische Erfahrungen zu sammeln.

Nachtrag, 9.März, 12:43 Uhr: Ein beständiger Arbeitsrhythmus ist mir als Geschichtsstudent sehr wichtig, mein Workflow wird jedoch immer wieder von einer freien Mitarbeiterin des Archivs gestört.

Carolin Schulze Ehrenfeld, kälteempfindliche Ex-Praktikantin, hat sich im Rahmen einer groß angelegten persönlichen PR-Kampagne in Carolin Ehrenfeld umbenannt und sucht das BBWA erneut heim, um endlich mal ihren INKiESS-Bestand fertig zu bearbeiten. Daneben hat sie es sich wohl zur Aufgabe gemacht, mich vom Arbeiten abzuhalten, indem sie ununterbrochen von ihren Buch- und Filmideen erzählt. Zum Beispiel „Archiv – Tag & Nacht“, eine Anlehnung an die Reality TV Show „Berlin – Tag & Nacht“. Oder „Nachts im Archiv – des Museums“, was als familienfreundliche Comedy angelegt ist, in der aber eigentlich gar nichts passiert, weil ja keiner da ist, nachts in einem Archiv von einem Museum. Das ist nur ein kleiner Ausschnitt dessen, was hier im Archiv so vor sich gehen kann, und ein Vorgeschmack – vielleicht auch eine Warnung – für alle Praktikantinnen und Praktikanten, die noch kommen.

Text: Aaron Bugatti

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert