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3. Abend zur Industriekultur: Berliner Terrain – entwickeln, bauen, wohnen

Den Themenabenden zu SIEMENS und SCHERING folgte am 23. September 2011 unter dem Titel „Berliner Terrain – entwickeln, bauen, wohnen” der dritte Abend zur Industriekultur, der mit 65 geladenen Gästen wieder im Goldbergersaal des VBKI stattfand.

Der Vorstandsvorsitzende des mitveranstaltenden Vereins für die Geschichte Berlins e.V., gegr. 1865, Dr. Manfred Uhlitz, führte in den Abend. Zentrales Thema war die Rolle der Berlinischen Boden-Gesellschaft für Terrainentwicklung (BBG) in Architektur und Wohnkultur Berlins. Die 1890 gegründete Gesellschaft hat mit der Erschließung und Entwicklung neuer Baugebiete, Siedlungen und Stadtteile das Gesicht der Stadt entscheidend geprägt.

Die Referenten Rudolf Schuppisser, Dr. Manfred Uhlitz, Dr. Martin Krauß

Die Referenten Rudolf Schuppisser, Dr. Manfred Uhlitz, Dr. Martin Krauß (Foto: BBWA)

Dr. Martin Krauß, Unternehmenshistoriker der Bilfinger Berger SE, stellte in seinem anschließenden Vortrag bedeutende Projekte der Gesellschaft vor wie die Planung und Erschließung des Bayerischen und des Rheingau-Viertels. Als weitere Projekte nannte er den Bau bedeutender Geschäftshäuser wie etwa die Zentrale der Dresdner Bank in Mitte, das Ullstein-Haus in Tempelhof, das Hotel Kempinski und Karstadt am Hermannplatz

Kernthema seiner Ausführungen war die wechselvolle Geschichte der BBG, die schon mit Beginn der 20er Jahre Tochtergesellschaften im In- und Ausland hatte. Ab 1933 galt das Unternehmen als „nichtarisch”. Zunächst wurde der Vorstand „gleichgeschaltet”, dann folgte die „Arisierung” des Aktienkapitals. Maßgeblicher Leiter des Unternehmens war Georg Haberland (1861-1933), dessen Familie und deren unternehmerische Leistung heute nahezu unbekannt sind. Heute gehört die einstige BBG zum Erbe des Konzerns Bilfinger Berger SE.
Rudolf Schuppiser, Rüdi-Net e.V., stellte in seinem reich bebilderten Vortrag die Geschichte und die Gegenwart des Rüdesheimer Platzes vor und ging auf das beispielhafte Gestaltungskonzept ein, das mit Baubeginn der Gartenterrassen-Stadt 1911 seinen Anfang fand. Als lokale Initiative trägt Rüdi-Net dazu bei, das Profil des Rüdesheimer Platzes als Zentrum des Rheingauviertels zu stärken sowie die Geschichte und Tradition zu erhalten.

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