Archivgut
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Die Werbemittelsammlung ist verzeichnet, mein Praktikum zu Ende

Mein Praktikum im Berlin-Brandenburgischen Wirtschaftsarchiv begann im winterlichen Dezember. Zentrale Aufgabe war es, die Werbemittelsammlung zu verzeichnen. Als Studentin der Museumskunde war ich schon sehr gespannt darauf zu erfahren, wie im Archiv mit dem Thema „Sammlung“ umgegangen wird.

So verstrich der Rest des letzten Jahres und auch der Januar zog vorbei, während ich immer tiefer in die Welt der Werbemittel eintauchte. Ich stieß auf die unterschiedlichsten Themen und Formate. Kataloge, Flugzettel, Prospekte, Broschüren und Plakate begleiteten mich, führten mich in vergangene Zeiten in denen ich dem Kali-Syndikat, Grammophonherstellern und Aufrufen zur Volkserziehung begegnete. Möbelhauswerbung oder Wurfsendungen von Umzugsfirmen, die wir aus unseren Briefkästen kennen, brachten mich wieder in die heutige Zeit.

Mit einer Einzelblatterfassung verzeichnete ich 840 Blätter aus den Jahren 1880-2017 und vergab die Bestandssignatur S9 für die Werbemittel. Ich ordnete ihnen Branchen, Medien und weitere Inhalte zu und weiß heute nicht nur mehr über Werbemittel, sondern habe auch viel über Stadt-, Land-, und vor allem aber über Industriegeschichte in Berlin- und Brandenburg dazu gelernt.

Neben dieser Hauptaufgabe konnte ich in verschiedensten Bereichen des Archivs mitarbeiten. Ich überarbeitete den Bestand „Geschäftsberichte“ (S6), enteiste den Unternehmensbestand der Askania-Werke AG und bettete diesen in säurefreie Mappen und Kartons um. Außerdem unterstützte ich die Mitarbeiter des Berlin-Brandenburgischen Wirtschaftsarchivs bei ihren alltäglichen Aufgaben. Ich nahm Anrufe entgegen, wenn die Kollegen nicht im Haus waren, suchte Prüfungsniederschriften aus dem Magazin für die  Beantwortung von Anfragen der IHK heraus und konnte hier und da auch im Handelsregister in der Datenbank AUGIAS und im Magazin für Nutzer recherchieren.

Besonders spannend für mich war es zu erfahren, wie vielfältig der Blick auf eine Sammlung sein kann. So konnte ich im Berlin-Brandenburgischen Wirtschaftsarchiv erfahren, wie wichtig hier vor allem die inhaltliche Verzeichnung von Text- und Bildquellen ist, während in Museen vermehrt die Gestaltung, Herstellung oder die Produzenten der Medien im Vordergrund stehen.

Ich habe durch mein Praktikum im Berlin-Brandenburgischen Wirtschaftsarchiv einen tollen Einblick in das Wesen der Archivarbeit bekommen. Neben guten Recherchetipps habe ich viel Neues lernen können. Ich danke dem Berlin Brandenburgischen Wirtschaftsarchiv für diese Möglichkeit und wünsche viel Erfolg bei allen zukünftigen Unternehmungen.

Text: E. Janowski

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