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Künstler verlässt Wirtschaftsarchiv

21. März 2014, 8.45 Uhr, Eichborndamm 167, Haus 42, 2. Stock: Einen Blick auf das Telefon werfen, ob es verpasste Anrufe gibt; die tags zuvor benutzten Akten reponieren; die Akten für die heutigen Benutzer ausheben und den Nutzerantrag ausdrucken; die Datenbank Augias öffnen und die letzten noch umzubettenden Akten der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft aus dem Magazin holen und mit den Augias-Datensätzen vergleichen …

Frau Künstler beendet ihr Praktikum

Eigenartig: Nach vier Wochen sind mir diese Arbeitsschritte so vertraut, dass ich gar nicht glauben kann, dass heute bereits mein letzter Praktikumstag hier im Berlin-Brandenburgischen Wirtschaftsarchiv beginnt.

Die letzten Archivschachteln werden ins Regal geschoben. (Foto: BBWA)

Die letzten Archivschachteln werden ins Regal geschoben. (Foto: BBWA)

Was nehme ich aus diesem Praktikum mit?

Bei meiner Hauptaufgabe, Verzeichnung des Archivs der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft (DDG), habe ich gelernt, dass es keineswegs trivial ist, ein sinnvolles Erschießungskonzept zu entwickeln: Nachdem ich mir einen ersten Überblick über den Bestand verschafft hatte, musste ich mir zuerst überlegen, in welcher Tiefe ich die Akten erschließe. Ziel war es einerseits den gesamten Bestand in dem vorgegeben Zeitrahmen zu verzeichnen, andererseits sollte der Bestand anschließend so gut erschlossen sein, dass er für Wissenschaftler gut nutzbar ist. Auch hatte ich genug Zeit für die Entklammerung und Umbettung der Akten in Archivkartons sowie für die Erstellung einer Bestandsübersicht mit einzuplanen. Dank Herrn Berghausens Hilfe und Ansporn konnte ich die Aufgabe gut bewältigen. Dass ich die Ergebnisse meiner Arbeit Vertretern der DDG präsentieren darf, sehe ich nun – da ich den Bestand gut kenne – deutlich entspannter entgegen, als zu Beginn meines Praktikums.

Als sehr positiv empfunden habe ich, dass mich Herr Berghausen auch in eine weitere wichtige Tätigkeit des Archivbetriebs, nämlich der Auskunftserteilung, mit eingebunden hat. Zum einen durfte ich selbstständig telefonische Anfragen nach Lehrzeitbestätigungen annehmen und anschließend in den Akten der IHK recherchieren. Zum anderen konnte ich schriftliche Anfragen zum Bestand der Unternehmensmitgliedsakten der IHK (1945-1995) eigenverantwortlich beantworten.

Schließlich habe ich noch eine weitere sehr wichtige Erfahrung gemacht: Büro- und Archivmaterial stehen weder „unbegrenzt” zu Verfügung noch sind diese Dinge „schnell mal” in einem SAP-Tool zu bestellen, wie ich es von meinen bisherigen Arbeitsstellen in großen Häusern gewohnt war. Auch der Müll entsorgt sich nicht von selbst und die Post wird ebenfalls von keiner Hauspost auf den Schreibtisch gelegt oder umgekehrt an den Empfänger versandt.

Mal sehen, ob ich in der nächsten Woche quasi „aus alter Gewohnheit” die Ausgangspost des Bayerischen Rundfunks selbst in den Briefkasten werfen werde …

Geschrieben von W. Künstler

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