Aktivitäten
Kommentare 2

Drei Vorträge – zwei Archivtage

In den letzten vier Wochen war das Wirtschaftsarchiv mit drei Vorträgen auf dem 4. Niedersächsischen Archivtag, dem 23. Sächsischen Archivtag und dem 50. Tagung der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft vertreten.

Vortrag “Die Crowd im Archiv” (Foto: R. Meyer)

Am 29. April fand in Göttingen der 4. Niedersächsische Archivtag des VNA zum Thema „Neue Köpfe, neue Themen – Herausforderungen für Archive im 21. Jahrhundert“ statt. In diesem Rahmen hielt BBWA-Geschäftsführer Björn Berghausen einen Vortrag über die Ehrenamtsprojekte im Wirtschaftsarchiv: „Die Crowd im Archiv – Ehrenamtliche Mitarbeit integrieren“. Der Vortrag zeigte, wie Ehrenamtsprojekte in das Archivmanagement einfließen können, welche Schritte hierfür unternommen werden können und welchen weiteren Nutzen das Archiv daraus noch ziehen kann – über die unmittelbar geleistete freiwillige Arbeit hinaus. Die Beispiele sollten den Mehrfachnutzen verdeutlichen, den man mit ehrenamtlicher Mitarbeit erzielen kann – für das Archiv, aber auch für die Freiwilligen selbst.

23. Sächsischer Archivtag in der VDI-Garage in Leipzig (Foto: BB)

Auch der Vortrag „Außer Dienst – Ehrenamtsprojekte im Berliner Wirtschaftsarchiv“ auf dem 23. Sächsischen Archivtag am 17.5. in Leipzig hatte die Arbeit von Ehrenamtlichen im Archiv zum Thema. Hier lag der Fokus auf den Möglichkeiten, die ehrenamtliche Mitarbeiter einem Archiv bieten, Verzeichnungsrückstände aufzuholen und die Arbeit auf mehr Schultern zu verteilen. Freiwillige Mitarbeit benötigt dennoch gute Vorbereitung, ein durchdachtes (Projekt-)Management und fachliche Anleitung und Kontrolle.

Beider Vorträge Fazit lautete: Ehrenamtliche Mitarbeit ist unbezahlt, nicht kostenlos, aber nicht umsonst – sie lohnt sich.

Gedenktafelenthüllung in der Charité (Foto: B. Berghausen)

Am 30. April fand die Arbeitssitzung der „Arbeitsgemeinschaft für Geschichte der Dermatologie und Venerologie“ im Rahmen des Gesamtprogramms des 50. Tagung der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft statt. Die Vorträge der Veranstaltung widmeten sich den fünfzig vergangenen Jahrestagungen, ihren medizinischen und organisatorischen Besonderheiten und ihren historischen Kontexten. Der erste Kongress etwa fand 1889 in Prag statt („Mitteilungen über Lepraimpfungen beim Menschen auf Hawaii“), der zweite 1890 in Berlin („Tuberkulose“), der letzte zur Zeit des deutschen Kaiserreichs 1913 in Wien (u.a. „Die Tuberkolide“). In der Weimarer Zeit und dem „Dritten Reich“ waren unter anderem Hamburg, Bonn, Dresden, Breslau und Königsberg Tagungsorte. Nach dem Krieg begannen die Kongresse 1949 in Heidelberg („Innere Medizin und Hautkrankheiten“), um sich nach dem Mauerbau in zwei Deutschlands aufzuteilen (1963: Zürich, 1964: Berlin-Ost). 1990 fand der wiedervereinigte 36. Kongress in Hannover statt („Vorsorge und Früherkennung“). Diese Übersicht über die DDG-Tagungen ergänzte BBWA-Geschäftsführer Björn Berghausen mit einem Vortrag über das Historische Archiv der Gesellschaft, das sich seit 2013 im Wirtschaftsarchiv befindet.

Im Anschluss an die Arbeitssitzung wurde in der Charité durch deren Vorstandsvorsitzenden Prof. Karl Max Einhäupl und die Präsidentin der DDG Prof. Leena Bruckner-Tuderman eine Gedenktafel für die im Nationalsozialismus ermordeten und in den Selbstmord getriebenen Dermatologinnen und Dermatologen enthüllt. Sie wurde im Rahmen des Gedenktafelprogramm der Arbeitsgemeinschaft gestiftet und an prominentem Ort in der Hautklinik der Charité angebracht. Sie ergänzt damit den Erinnerungsweg „REMEMBER“, der als Kunstprojekt zu Stationen der Geschichte der Charité im Nationalsozialismus führt und dort über die Mittäterschaft, Opfer und institutionelle Verstrickung der Charité im „Dritten Reich“ aufklärt.

Tagung der DDG in Breslau 1939 (BBWA V 2/3/11)

Links

Niedersächsischer Archivtag

Sächsischer Archivtag

50. Tagung der DDG

 

2 Kommentare

  1. Annegret Jahn-Marx sagt

    Der 23. Sächsische Archivtag fand vom 16.-17.5.19 in Leipzig statt und besagter Vortrag am 17.5.!

Schreibe einen Kommentar zu Annegret Jahn-Marx Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert